Sanierung des thailändischen Pavillons

„Streichzug“ durch Hagenbecks Tierpark

Seit 2002 ist der thailändische Pavillon inmitten des Tierparks mit seinen mehr als 1.850 Tieren ein Symbol deutsch-thailändischer Freundschaft. Als Ort der Ruhe und Begegnung zieht er Zoo-Besucher in seinen Bann.

Ähnlich kontemplativ wie das Bauwerk selbst muten auch die Arbeiten daran an: Um die Substanz zu schonen, wird jede einzelne bewegliche Dachschindel behutsam mit einem Spachtel von Moos befreit. Lose Blattgoldlagen werden von Hand entfernt und die Ornamente des Holzbaus vorsichtig gereinigt. Die norddeutsche Witterung hat ihre Spuren hinterlassen auf dem traditionellen Profanbau.

Eine Sala ist ein traditionelles thailändisches Bauwerk, das ursprünglich Königen vorbehalten war und der Meditation diente.

Ansichten, Einsichten und Perspektiven

Seit Ende Juni wird die Thai Sala in Hagenbecks Tierpark behutsam saniert. Die Arbeiten lassen Aufnahmen aus Perspektiven zu, die einem Besucher sonst verwehrt bleiben. Gut zu erkennen sind die aufwendigen Holzornamente und Dachschindeln, die von Moos befreit, gesäubert und geschliffen wurden. Ein neuer Farbauftrag bildet den Untergrund für die Vergoldungsarbeiten.

Wozu dient eine Sala und welche Tradition liegt ihr zugrunde?

Eine sogenannte „Sala“ dient keinem religiösen Zweck. Ursprünglich war sie Königen vorbehalten und wurde zur Meditation genutzt. Heute ist sie in Thailand vielerorts zu finden: in Gärten, in Tempelhöfen oder einfach am Straßenrand. Als Symbol für volkstümliche thailändische Bautradition besteht eine Sala aus Teak- und Redwood-Holz. Die Verwendung von Nägeln aus Eisen oder Holz ist untersagt. Stattdessen sind die einzelnen Teile ineinander verzahnt.

Der Pavillon, der sich seit 2002 in Hagenbecks Tierpark befindet, wurde zu Ehren des thailändischen Königs Bhumibol Aduyadej R. als eine Stiftung des königlichen Honorargeneralkonsulates errichtet. Sein Erbauer, Prof. Dr. Pinyo Suwankiri, gilt in seiner Heimat als Legende.

In Thailand fertiggestellt, wurde der Pavillon in Schiffscontainern nach Hamburg transportiert und hier im Park aufgestellt. Auch 19 Goldmaler traten die Reise nach Hamburg an – eigens, um den Traditionsbau mit feinstem Blattgold zu versehen.